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Dr. Cedric Janowicz spricht auf der Bühne vor dem Publikum.

Statustagung „Migration und gesellschaftlicher Wandel“

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Vielfalt durch Migration ist eine Chance und keine Bedrohung. Die Frage danach, wie es die Migrationsforschung schaffen kann, mit dieser Botschaft auch in die Mitte der Gesellschaft hinein zu wirken, stand im Mittelpunkt einer vom DLR Projektträger organisierten Tagung der BMBF-Förderlinie „Migration und gesellschaftlicher Wandel“.

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03.12.2019 — Wie kann es besser gelingen, dass unterschiedliche Kulturen und diverse Lebenswelten als Chance genutzt und nicht als Gefahr begriffen werden? Was kann Forschung tun, um noch besser in der Praxis wirken zu können? Zu diesen Fragen hatte der DLR Projektträger (DLR-PT) am 28. und 29. November 75 Teilnehmende, Forschende der Förderlinie „Migration und gesellschaftlicher Wandel“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und weitere Akteure, zusammengebracht. 

Für ein neues Bewusstsein in der Migrationsforschung plädierte Prof. Dr. Erol Yildiz von der Universität Innsbruck in seinem Impulsvortrag: Forschung müsse vorurteilsfrei und frei von Mythen zum Beispiel über den Islam sein. Der Gegenstand von Migrationsforschung seien nicht allein die Eingewanderten und ihre Integration, sondern es gehe um die Wechselwirkungen auf die ganze Gesellschaft und mit dieser. Er berichtete etwa von einem Projekt mit einer Schülergruppe, in der jedes Kind unabhängig von der Herkunft die Migrationsgeschichte der eigenen Familie aufgearbeitet hat. Gerade bei den vermeintlich einheimischen Schülerinnen und Schülern habe dies zu einem echten Perspektivwechsel geführt. 

„Wir müssen besser beschreiben, was wir tun“ forderte Prof. Dr. Michi Knecht von der Universität Bremen in ihrem Vortrag. Wissen aus geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung müsse „sozial aktiv“ werden. Gelingen könne dies durch strategische Partnerschaften zwischen Forschenden und Akteuren aus Gesellschaft und Praxis, die auch das Forschungsobjekt gemeinsam definieren. 

Die Anregungen aus den Impulsvorträgen wurden konstruktiv diskutiert und flossen auch am zweiten Tag in die Vernetzungspanels der Projekte und in die Podiumsdiskussion der Beiratsmitglieder ein. Die 23 Projekte, die das BMBF bis 2022 mit über 18 Millionen Euro fördert, sind im vergangenen Jahr gestartet und befassen sich mit sehr unterschiedlichen Aspekten von Migration und gesellschaftlichem Wandel. Beispielsweise wird der Einfluss von Migration auf die Erziehungsleitbilder in Deutschland oder auf den Wandel in der Erinnerungskultur untersucht. Allein 17 Projekte beleuchten den durch Migration beeinflussten institutionellen Wandel in Deutschland. Das Spektrum der untersuchten Institutionen reicht dabei von der Polizei, über Schulen und dem Gesundheitswesen bis hin zu kulturellen Einrichtungen. Der vom BMBF eingesetzte wissenschaftliche Beirat trägt dazu bei, übergreifende Erkenntnisse aus der Förderlinie zu identifizieren und hierüber sowohl die Projekte als auch das BMBF zu informieren.

Mit dem Fokus auf Anwendungsorientierung und besserer Kommunikation griff die Tagung auch Forderungen aus dem aktuellen BMBF-Grundsatzpapier zur Wissenschaftskommunikation auf. Künftig wird die Wissenschaftskommunikation als integraler Bestandteil der BMBF-Förderung ausgebaut. 

Der DLR Projektträger betreut die Förderlinie im Rahmen seines Auftrags zum BMBF-Rahmenprogramm Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Abteilung „Gesellschaften der Zukunft/Soziale Innovationen“ tauscht sich eng mit den Projekten und dem Beirat der Förderlinie aus, berät das BMBF und bereitet die Statustagungen inhaltlich und organisatorisch vor.

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