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Modellprojekt zur Entwicklung und Einrichtung eines interprofessionellen AMTS-Lehrkonzeptes

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Die Behandlung von Erkrankungen mit Hilfe von Arzneimitteln stellt eine zentrale Säule der Gesundheitsversorgung in Deutschland dar. Dem in der Gesamtheit positiven Nutzen von Arzneimitteln stehen jedoch unerwünschte Arzneimittelwirkungen („Nebenwirkungen“) gegenüber, die entweder stoffgebunden sind oder als Folge einer fehlerhaften Arzneimittelanwendung auftreten. Unter den Begriff „Nebenwirkung“ sind auf Grund von EU-Recht daher auch Medikationsfehler zu subsummieren. Medikationsfehler haben über die individuellen Konsequenzen für die Betroffenen hinaus auch finanzielle und systemische Konsequenzen. Die WHO beziffert die ökonomischen Verluste aus AMTS-Fehlern mit 1% der jährlichen weltweiten Gesundheitsausgaben. Patientensicherheitsverletzungen gefährden darüber hinaus das Vertrauen von
Bürgerinnen und Bürger in das Gesundheitssystem. Gerade bei der Behandlung multimorbider und älterer Patientinnen und Patienten steigen die Risiken für Medikationsfehler. Daher kommt einem geschulten und sicheren Umgang mit Arzneimitteln sowie dem Verständnis über die Arzneimitteltherapiesicherheit– kurz AMTS –eine besondere Bedeutung zu. Für die betreffenden Berufsgruppen, die in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Hausarztpraxen und Apotheken Arzneimittel verordnen, verabreichen oder zu deren Anwendung beraten, stellt die Gewährleistung der AMTS eine tägliche Notwendigkeit und somit einen integralen Bestandteil ihrer Arbeit dar.

Aus diesem Grund werden bereits in der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten, Apothekerinnen und Apothekern, Hebammen und Entbindungspflegern sowie Pflegefachkräften je nach Berufsgruppe AMTS-relevante Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt. Insbesondere Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker sowie Pflegefachkräfte tragen in Bezug auf die Arzneimitteltherapie besondere Verantwortung.

Eine Verbesserung der AMTS kann insbesondere dann gelingen, wenn diese Berufsgruppen über ein gemeinsames Verständnis der Bedeutung von AMTS verfügen und eng zusammenarbeiten.

Damit berufsgruppenübergreifend Fähigkeiten verbessert werden, sich in AMTS-relevanten Strukturen zu bewegen und im Hinblick auf AMTS-bezogene Probleme zielorientiert handeln zu können, soll die interprofessionelle Vermittlung von AMTS-Kompetenzen erprobt werden. Die vorliegende Bekanntmachung zielt daher darauf ab, einen entsprechenden weiterbildenden Studiengang modellhaft zu entwickeln.
Durch Absolvierung eines solchen Studienganges soll bei den betroffenen Berufsgruppen das Verständnis für die AMTS erhöht werden und sie sollen für den Umgang mit Arzneimitteln hinsichtlich der Risiken sensibilisiert werden. Langfristig soll durch gezielte, gemeinsame Schulungsmaßnahmen eine Verbesserung im professionellen Umgang mit Arzneimitteln erzielt werden.

Auszug aus der Bekanntmachung "Modellprojekt zur Entwicklung und Einrichtung eines interprofessionellen AMTS-Lehrkonzeptes", 1. Hintergrund und Ziel der Förderung.

Kontakt

Dr. Alexander Grundmann
Leiter Koordinationsgruppe
Epidemiologie, Versorgungsforschung
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 1269
E-Mail: Alexander.Grundmann@dlr.de

Jacqueline Kalb
Epidemiologie, Versorgungsforschung
Gesundheit
Tel.: +49 228 3821 2477
E-Mail: Jacqueline.Kalb@dlr.de

Förderprogramm
Ressortforschung des BMG (Bekanntmachungen)
Förderregion
National
Status
geschlossen
Einreichungsfrist
Auftraggeber
BMG
Fördermittelgeber
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