Förderaufruf „Schaufenster Elektromobilität 2025“
1. Schaufensterprojekt bidirektionale Flottenkraftwerke 2025 in der Europäischen Union:
Unter diesem Förderschwerpunkt wird ein Schaufensterprojekt ausgeschrieben, das die Standardisierungserfordernisse und sonstigen Voraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb eines Flottenkraftwerks auf Basis gesteuerter bidirektionaler E-Fahrzeuge realisiert. Ziel ist es, ein strommarktgeführtes und herstellerübergreifend genormtes Flottenkraftwerk ab 2025 als FuE-Demonstrationskraftwerk zu realisieren und die Marktvorbereitung und -einführung dieser Schlüsseltechnologie vorzubereiten. Im Rahmen dessen sollen unter anderem folgende Fragen untersucht werden:
- Wie soll eine möglichst einfache und effiziente Softwarearchitektur aussehen, welche die Einbindung millionenfacher dezentraler, mobiler Speicher aus E-Fahrzeugen einfach, effizient und sicher bidirektional und nach einem einheitlichen System steuert?
- Ist gegebenenfalls ein steuerungstechnischer Unterschied zwischen stationären und mobilen, dezentralen Speichern erforderlich und falls ja, wie kann dieser möglichst einfach umgesetzt werden?
- […].
Im Zuge dessen sollen unter anderem auch möglichst schlanke und vereinheitlichte Anschluss-, Mess- und Abrechnungsprozesse für bidirektionale Flottenkraftwerke entwickelt werden, die auch im europäischen Rahmen Anwendung finden können. Soweit eine Einbindung von assoziierten Partnern aus anderen EU-Landern möglich erscheint, wäre dies ein willkommener Beitrag für die gemeinsame Entwicklung und den Betrieb von Flottenkraftwerken im europäischen und internationalen Kontext.
In der Projektskizze soll deutlich gemacht werden, wie nach einem strukturierten Verfahren alle hierfür erforderlichen Parameter, Akteure und Prozesse zusammengebracht werden. Die Herausforderungen müssen strukturiert so abgearbeitet werden, dass die unterschiedlichen Netz- und Systemdienstleistungen (wie z. B. Teilnahme an Redispatch- und Regelleistungsmarkten sowie insbesondere im Arbitragehandel) getestet, erprobt und entlang der Wirkkette herstellerübergreifend genormt bzw. standardisiert sind. Es soll am Ende ein voll funktionsfähiger, schlanker und wirtschaftlicher Betrieb solcher herstellerübergreifenden, komplexen Systeme demonstriert und die Marktvorbereitung und -einführung hiermit vorbereitet werden. Bestehende Lücken in der hersteller- und systemübergreifenden Standardisierung und Normung sind zu erfassen und systematisch abzuarbeiten. Dabei sind unter anderem relevant: Netzanschlussbedingungen in Deutschland sowie mindestens einem anderen EU-Mitgliedstaat, die Entwicklung und Demonstrationen entsprechend vereinfachter und harmonisierter Anmeldeprozesse von bidirektionalen Fahrzeugen sowie eichrechtlich fundierte Mess- und Abrechnungsprozesse nach einem einheitlichen Verfahren. […].
Sofern ein spezifisch europäisches Projekt mit assoziierten Partnern aus mindestens drei EU-Landern vorgelegt wird, das darauf abzielt, vergleichbare Fragestellungen im europäischen Kontext zu untersuchen und entsprechende Losungsoptionen zu entwickeln, kann gegebenenfalls ein zweites Schaufensterprojekt gefördert werden.
2. Schaufensterprojekt standardisierte Langstreckenverkehrssysteme für E-LKW und E-Reisebusse:
In diesem Schaufensterprojekt soll komplementär zu stationären LKW-Ladeinfrastrukturen ein vollautomatisiertes Batteriewechsel- und Bezahlsystem für E-LKW und E-Reisebusse nach einem herstellerübergreifenden Standard entwickelt und einem Testbetrieb unter realen Nutzungsbedingungen unterworfen werden. Hierbei sollten unter anderem folgende Fragen untersucht werden:
- Welchen Beitrag können herstellerübergreifend genormte Wechselbatterien für den elektrischen Fernverkehr mit hohen spezifischen Fahrleistungen leisten?
- Bei zu leistungsschwachen oder zu spät kommenden Netzanschlüssen für Ladeinfrastrukturen?
- […].
Ergänzend zu den oben genannten Schaufensterprojekten wird zur Einreichung von Projektskizzen aus den folgenden beiden Bereichen aufgerufen:
Innovationen für eine kostengünstige und umweltfreundliche Elektromobilität:
- Kostensenkung, Erhöhung der Resilienz in der Wertschöpfung, vereinfachte Produktionsverfahren: FuE-Projekte, die deutlich kostengünstigere und/oder qualitativ bessere Wertschöpfungsketten anstreben und/oder wesentlich dazu beitragen, resiliente Wertschöpfungsstrukturen zu entwickeln.
- Wirkungsgradsteigerungen: FuE-Projekte, die zu Wirkungsgradsteigerungen auf Baugruppen- oder Systemebene führen. Beispiele hierfür sind die gezielte Verbesserung der Aerodynamik von E-LKW und E-Bussen oder die deutliche Reduzierung von Umrichterverlusten.
- Modulare Elektrofahrzeug- und Ladesysteme und Kreislaufwirtschaft: […].
Weitere Informationen zum Gegenstand der Förderung, zur Antragsberechtigung und zum Verfahren entnehmen Sie bitte dem Förderaufruf.
Kontakt
DLR Projektträger
Telefon: +49 2203 601 4542
E-Mail: pt-em@dlr.de