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Smart City Praxiswissen | Ausgabe 01/22

Von der Idee zur Strategie: Die digitale Stadt gestalten

Smartes Wissen aus den Modellprojekten Smart Cities

 

Unsere Themen

Im Fokus

Liebe Leserin, lieber Leser,

auf dem Weg zur Smart City nutzen Städte und Kommunen die Chancen der Digitalisierung, um integrierte Stadtentwicklung neu zu denken und nachhaltiger, resilienter und lebenswerter zu werden. Unterstützt werden sie dabei von der → Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS). Diese bündelt im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) das Wissen und die Erfahrungen aus 73 vom Bund geförderten Modellprojekten Smart Cities (MPSC). Außerdem baut sie eine Wissens- und Vernetzungsplattform für alle deutschen Kommunen auf, in der kommunale Praktikerinnen und Praktiker voneinander lernen und miteinander Smart City gestalten.

In diesem Sinne richtet sich auch unser Newsletter Smart City Praxiswissen, der ab sofort alle zwei Monate erscheint, an alle, die sich über Smart City informieren und das Thema vor Ort vorantreiben wollen. Zum Auftakt stellen wir unter anderem Handreichungen für die kommunale Entwicklung von Smart-City-Strategien vor und laden Sie herzlich zu unseren virtuellen Regionalveranstaltungen aus Mayen-Koblenz (22.3.), Lemgo (31.3.) und Ulm (5.4.) ein (→ Infos und Anmeldung).

Haben Sie Fragen oder Anregungen zum Newsletter oder zu den Angeboten der KTS? Schreiben Sie uns einfach an → Smartcities@dlr.de

Ihr Matthias Woiwode von Gilardi, Leiter der KTS

Handreichung für Kommunen: Von der Charta zur kommunalen Smart-City-Strategie

Bild: © Adobe Stock/Jürgen Fläche; Adobe Stock/nuruddean; Collage: DLR Projektträger

„Smart City“ im Sinne einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung braucht eine übergeordnete Vision. Doch in der kommunalen Praxis bietet es sich an, den Strategieprozess bereits mit ersten Projekten zu verknüpfen. Das ist ein zentrales Ergebnis des Forschungsprojekts → Die digitale Stadt gestalten, welches das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Auftrag gegeben hat. „Erste Umsetzungserfolge – sogenannte „Quick Wins“ – helfen, die Beteiligten abzuholen und für den weiteren Strategieprozess zu motivieren“, sagt Franz Flögel vom Institut Arbeit und Technik (IAT), der federführend an dem Projekt mitgearbeitet hat.

Ziel des Forschungsteams von der Technischen Universität Dresden, der Agentur Urban Catalyst und dem IAT war es, die → Smart City Charta praxisnah und anwendungsorientiert zu unterfüttern. In wenigen Wochen erscheint eine Handreichung, die die Forschenden zusammen mit Kommunen entwickelt und getestet haben. Sie enthält kompakte Informationen, konkrete Arbeitsschritte im Strategieprozess sowie erprobte Checklisten und Vorlagen. Sie zeigt auch, dass der Weg zu einer Smart-City-Strategie je nach Ausgangslage sehr unterschiedlich sein kann. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist eine offene und ehrliche Kommunikation mit allen Beteiligten. Worauf es dabei ankommt, an wen sich die Handreichung richtet und wie Kommunen damit konkret arbeiten können, erklärt Franz Flögel → im Interview.

Vorab erschienen: Das Poster → Die digitale Stadt gestalten.

„Hilfreiches Instrument“: Fuchstal war Testkommune für die Handreichung

Eine der Praxiskommunen im Erarbeitungsprozess der Handreichung war die bayerische Gemeinde Fuchstal, die interkommunal als Region AUF (Apfeldorf-Unterdießen-Fuchstal) seit 2020 als → Modellprojekt Smart Cities gefördert wird. In der digitalen Transformation konnte Fuchstal zwar auf verschiedene Vorarbeiten, etwa ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept und einige Pilotprojekte aufbauen, hatte aber insgesamt wenig Smart-City-Erfahrung. Zusammen mit den Forschenden wurden → Planungswerkstätten auf Basis der ersten Handreichungsversion durchgeführt. Die Arbeit mit der Handreichung, so bestätigt die Smart-City-Verantwortliche für Fuchstal Corinna Sinken, habe sich in Kombination als hilfreiches Instrument erwiesen, den Entwicklungsprozess zielführend zu strukturieren.

„Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Erst durch die Erarbeitung einer Strategie können Einzelelemente zu einem sinnvollen Ganzen konzipiert werden.“
Corinna Sinken, Smart Region AUF – Apfeldorf-Unterdießen-Fuchstal

Smart zu wissen

Leitfaden: IT-Lösungen im Smart-City-Kontext

Die Suche nach IT-Lösungen ist eine zentrale Aufgabe in vielen Smart-City-Projekten. Dabei erfordern lokale Herausforderungen und Anforderungen spezifische Vorgehensweisen in der Lösungsgestaltung, wie etwa die strukturelle Einbindung in bestehende Datenplattformen. Gefragt sind Strategien, die gemeinsam mit der Verwaltung, den Bürgerinnen und Bürgern und unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheit erschlossen werden müssen. Auf der anderen Seite verliert man bei den zahlreichen am Markt verfügbaren Angeboten schnell den Überblick. Das Innovationsbüro Form Follows You (FFY) hat im Rahmen eines Fachgutachtens Modellprojekte Smart Cities (MPSC) der ersten beiden Förderstaffeln nach ihren Erfahrungen befragt. Ihre Beobachtungen hat FFY in Form eines Leitfadens zusammengestellt, der Kommunen und Landkreisen als Orientierungshilfe bei der Konzeption und Umsetzung von IT-Entwicklungsvorhaben dienen soll. Zehn Kriterien sind hier elementar. Erfahren Sie mehr im → Fachaufsatz.

Agil und transparent: Innovative Beschaffung für smarte Kommunen

Das Innovationspotential für Kommunen durch Smart-City-Lösungen ist riesig. Doch egal ob Datenportale oder smarte Mobilitätslösung: Häufig sind die Projekte und damit auch die Beschaffungsprozesse sehr komplex. Gefragt sind innovative Vergabeinstrumente und agile Herangehensweisen. Eine Sprechstunde für smarte Kommunen organisiert von der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum innovative Beschaffung (KOINNO) brachte viele wichtige Impulse.
→ Zur Dokumentation

PIMP your Town! oder Walt Disney-Methode: Datenbank für Bürgerbeteiligung

Im Rahmen des EU-Horizon Projektes SPARCS hat das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) verschiedene Bürgerbeteiligungsformate zusammengetragen und in einer englischsprachigen Datenbank veröffentlicht. Diese enthält rund 90 Formate, die nach verschiedenen Kategorien wie Zielgruppe, Teilnehmerzahl, Dauer und Durchführung (Live-, virtuelle, hybride Events) gefiltert werden können.
→ www.citizen-engagement.eu

Neue Publikationen und Studien

Cover: © BBSR

 

Die digitale Stadt gestalten: Erfahrungen aus den Planungswerkstätten

Das Forschungsprojekt „Die digitale Stadt gestalten“ erarbeitet eine Handreichung, die Kommunen im digitalen Wandel praxisnahe Unterstützung in strategischen und operativen Fragen bietet. Die von den Forschenden erarbeiteten Ansätze wurden mit vier Kommunen getestet und weiter ausgearbeitet. Die vorliegende Publikation gibt einen Einblick in die Planungswerkstätten.

 Zum PDF (barrierefrei, 2 MB)

Cover: © BSI

 

Informationssicherheit in Smart Cities und Smart Regions

Die aktuelle Veröffentlichung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) enthält konkrete Handlungsempfehlungen für Kommunen oder kommunale Unternehmen und deren Umfeld zum Aufbau sicherer, kommunaler IoT-Infrastrukturen. → Zur ausführlichen Meldung

 Zum PDF (870 KB)

Cover: © GIZ

 

Data Strategies for Common Good-oriented Urban Development

Die englischsprachige Publikation des Internationalen Smart Cities Netzwerks (ISCN), in dem sich Brasilien, Deutschland, Indien, Mexiko und Peru austauschen, zeigt internationales technisches Know-how, Good Practices, Erfahrungen und Empfehlungen aus den Datenstrategien von Städten in aller Welt auf. → Zur ausführlichen Meldung

 Zum PDF (3 MB)

Cover: © GIZ

 

Pathfinder Social Innovation in Urban Development

Der Pathfinder des Internationalen Smart Cities Netzwerks (ISCN) befasst sich damit, wie soziale Innovationen entstehen, wachsen und sich verbreiten. Ziel des englischsprachigen Wegweisers ist es, soziale Innovatoren weltweit dabei zu unterstützen, aus vielversprechenden Ideen nützliche und umsetzbare Lösungen zu kreieren. → Zur ausführlichen Meldung

 Zum PDF (4,5 MB)

Cover: © Fraunhofer IESE

 

Mobilitätswende 2030 – Vom Linienbus zur öffentlichen Mobilität der Zukunft

Damit der klassische Bus zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz beitragen kann, müssen Nutzerinnen und Nutzer bedingungslos in den Mittelpunkt aller Überlegungen und Handlungen gestellt werden. Wie dies gelingen kann, untersucht eine aktuelle Studie von zwei Fraunhofer Instituten im Auftrag der DB Regio AG.

→ Weitere Informationen

Mit 28 Ein- und Aussteigepunkten ist das ERZmobil in Zwönitz Ende Januar 2022 gestartet.

Gute Praxis

ERZmobil: Flexibel unterwegs im ländlichen Raum

Bild: © Ralf Wendland

Mit dem ERZmobil ist Ende Januar im sächsischen Zwönitz eine neuartige Lösung für den nachhaltigen öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum an den Start gegangen. Die Fahrgäste buchen den digital gemanagten Elektrokleinbus individuell über eine App. 80 Prozent der Bevölkerung sollen so in maximal 600 Metern Luftlinie eine Haltstelle haben, von der aus sie eine Anbindung an den im Stundentakt verkehrenden regionalen Zug- und Busverkehr haben. Martin Benedict, Chief Digital Officer und Leiter Smart City in Zwönitz, zieht im Interview eine erste Bilanz der ersten Wochen und gibt Tipps für Kommunen, die ähnliche Mobilitätslösungen planen.
→ Zum Interview

Hackathon in Bamberg: Ideen und Prototypen für die smarte Stadt

Hackathons – eine Wortschöpfung aus „Hacken“ (spielerisch für Programmieren) und „Marathon“ – kommen aus der Softwareentwicklung und sind kollaborative Entwicklungs- und Designwettbewerbe. In interdisziplinären Teams werden in kurzer Zeit innovative Lösungsansätze für konkrete Probleme und Herausforderungen entwickelt. In Bamberg fand jetzt der erst Smart-City-Hackathon statt. Projektleiter Sascha Götz zieht eine positive Bilanz und benennt Erfolgsfaktoren.
→ Zum Bericht

Smart City Dialog Angebote für smarte Kommunen

Regionalkonferenzen „Smart-City-Strategien gemeinsam entwickeln und Chancen nutzen in meiner Region“

Das BMWSB lädt Sie herzlich zur virtuellen Smart-City-Roadshow ein: Unter dem Motto „Smart-City-Strategien gemeinsam entwickeln und Chancen nutzen in meiner Region“ können Sie am Beispiel lokaler Strategien und Projekte aus Lemgo, Mayen-Koblenz und Ulm (Termine s.u.) die Potenziale von Smart City für Ihre Kommune entdecken und sich mit Kommunen in Ihrer Region vernetzen.
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22.
März

 

MPSC-Regionalkonferenz zu Gast in Mayen-Koblenz – virtuell

Das Smart Cities Modellprojekt Mayen-Koblenz und weitere Kommunen geben im Rahmen der Regionalkonferenz Einblicke.
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31.
März

 

MPSC-Regionalkonferenz zu Gast in Lemgo und Kalletal – virtuell

Lemgo und Kalletal als Verbund-Modellprojekt Smart Cities und weitere Kommunen zeigen ihren Weg in Richtung Smart City auf.
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05.
April

 

MPSC-Regionalkonferenz zu Gast in Ulm – virtuell

Unter anderem die Stadt Ulm als Modellprojekt Smart Cities in der Umsetzungsphase stellt auf der Regionalkonferenz einige ihrer Maßnahmen vor.
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Auftaktkonferenz #Connected in Europe

Die Konferenz "#Connected in Europe: Funding, networking and best practices for Smart Cities" am 10. Februar war der offizielle Startschuss für das Projekt #Vernetzt in Europa. Die 280 Teilnehmenden informierten sich unter anderem über europäische Vernetzungsmöglichkeiten im Bereich Smart Cities sowie das Digital Europe Programme. Das Projekt startet nun in die zweite Arbeitsphase, in der verschiedene Vernetzungsaktivitäten wie Workshops für Ministerien der EU27-Staaten sowie Peer-Learning-Aktivitäten für deutsche und europäische Kommunen durchgeführt werden.
→ Zur Dokumentation

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Termine und Veranstaltungen Städtebauförderung und Smart Cities

23.
März

 

Abschlussveranstaltung "Digitale Lernlabore" Oldenburg – virtuell

Im Rahmen des BBSR-Forschungsprojekts „Digitale Lernlabore“ hat die Stadt Oldenburg neue digitale Teilhabeformate für die Stadtbevölkerung und Instrumente der Kompetenzförderung entwickelt und ausprobiert.
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14.
Mai

 

Tag der Städtebauförderung – bundesweit

Der bundesweite Aktionstag ist eine Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag und Deutschem Städte- und Gemeindebund. Kommunen können ihre Teilnahme bis zum 31. März 2022 anmelden. Eine → Online-Arbeitshilfe bietet Ideen für Veranstaltungen, Aktionen und andere mögliche Formate.
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15.-18.
Juni

 

Digitale Woche #GemeinsamDigital – Osnabrück

Die Digitale Woche in Osnabrück soll Lust auf eine digitale Zukunft machen. Regionale Unternehmen, Institutionen, Vereine, Verbände und Verwaltung präsentieren eigene Projekte oder Vorhaben Bis zum 30. April können eigene Vorhaben eingereicht werden.
→ Weiterlesen

 

Herausgeber

Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
10117 Berlin

Redaktion

Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities
Telefon: +49 30 67055 9999
E-Mail: → SmartCities@dlr.de
Web: → www.smart-city-dialog.de

Bildnachweise

Bilder: Adobe Stock/Jürgen Fläche; Adobe Stock/nuruddean; Collage: DLR Projektträger, Ralf Wendland
Cover: BBSR, BSI, GIZ, Fraunhofer IESE

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→ SmartCities@dlr.de.

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