Alle Informationen aus der Nachhaltigkeitsforschung in Stadt und Region.
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Nachhaltigkeitsforschung in Stadt und Region
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BMBF-Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung (SÖF)
Newsletter Nr. 3/2024 | 3. Dezember 2024 |
: www.soef.org : @soef_BMBF |
Liebe Leserin, lieber Leser,
Veränderungen gelingen leicht, wenn die menschlichen Bedürfnisse besser erfüllt werden als zuvor. Was aber sind unsere Bedürfnisse im Kontext von Mobilität beispielsweise? Forschende haben nun den psychologischen Ansatz der Bedürfnisse nach Kennon M. Sheldon et al. auf Mobilität und Fortbewegungsmittel angewandt. Dabei geht es um nichts Geringeres, als dass wir uns als soziale Wesen miteinander verbunden fühlen möchten, und dass wir als Individuen autonom, selbstwirksam, geborgen, auch finanziell sicher und physisch gesund sein möchten – wir möchten uns gut fühlen!
Wie schneiden verschiedene Fortbewegungsarten im Hinblick darauf in Ihrem Quartier ab? Finden Sie es mit dem frei verfügbaren Fragebogen des Projekts In2Lübeck heraus und visualisieren Sie das Ergebnis mittels öffentlich zugänglicher App. Mehr Infos in der Infografik unten!
Diese Tools sind Teil des neuen Sammelwerks, das Ergebnisse aus der BMBF-Forschung zu nachhaltiger Mobilität bündelt und Ansätze für gerechte und umweltfreundliche Verkehrssysteme aufzeigt.
Wir freuen uns, wenn Sie wertvolle Neuigkeiten aus unserem Newsletter an Interessierte weiterleiten und Sie so zur "Mobilität" der Forschungsergebnisse beitragen!
Danke! Ihr SÖF-Newsletter-Team
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Quelle: IMIS Projekt In2Lübeck / Universität zu Lübeck
Transformation – Illustration: Das Projekt In2Lübeck entwickelte eine innovative Methodik, die Erkenntnisse aus der Psychologie zu Bedürfnissen der Menschen auf Mobilität und Fortbewegungsmittel anwendet. Das Team hat dazu einen entsprechenden Fragebogen entwickelt, mit dem Fortbewegungsmittel aus einer Bedürfnisperspektive bewertet werden können. So kann "PMNS" (Perceived Mobility Need Satisfaction) auf einer Skala erfasst und die Ergebnisse mittels frei zugänglicher App visualisiert werden. Die Tools sind Teil von zahlreichen Ergebnissen aus 26 Projekten, die im Sammelband "Gemeinsam in Bewegung: Forschung und Praxis für die Mobilitätswende" enthalten sind. Damit stehen diese kompakt für den Transfer bereit! Mehr Informationen in Kapitel 1. |
Aktuelles aus dem Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung
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Neues aus den Forschungsprojekten
Nachhaltige Stadt, Bauen und Wohnen
Nachhaltige Mobilität
Nachhaltige Infrastruktur, Ressourcen & Klimaanpassung
Nachhaltiges Wirtschaften und Gewerbe
Biodiversitätsschutz und Nachhaltige Landnutzung
Nachhaltigkeit in der Wissenschaft, Transdisziplinarität und Methoden
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Veranstaltungen & Termine
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Nachgefragt!
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Aktuelles aus dem Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung
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Sammelband "Gemeinsam in Bewegung: Forschung und Praxis für die Mobilitätswende"
Geballtes Transformationswissen für alle, die an der Mobilitätswende mitwirken und/oder forschen! Ergebnisse aus 26 BMBF-Projekten sind nun in diesem Sammelband gebündelt: in 32 Beiträgen, auf über 300 Seiten und mit zahlreichen Fotos, Abbildungen und Infografiken sowie umfassenden aktuellen Literaturhinweisen. Die Begleitforschung Nachhaltige Mobilität (BeNaMo) hat gemeinsam mit den Projekten der Fördermaßnahmen "MobilitätsWerkStadt 2025" und "MobilitätsZukunftsLabor 2050" Beispiele und Erkenntnisse im Sammelband "Gemeinsam in Bewegung: Forschung und Praxis für die Mobilitätswende" zusammengeführt, um Interessierte dabei zu unterstützen, passende Antworten auf die Herausforderungen der Mobilitätswende zu finden. In acht thematischen Kapiteln – von On-Demand-Verkehr, Pendelmobilität und aktiver Mobilität über Mobilitätsstationen und Mobilitätsdaten bis hin zu Verwaltungs- und Governance-Instrumenten, Partizipation und Mobilität in Zeiten von Corona – werden Reallaboransätze zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität und wissenschaftliche Erkenntnisse der transdisziplinären Forschung der Projekte präsentiert. Dabei wird deutlich: Die Forschungsprojekte haben durch ihr Wirken den Kompetenzaufbau in den beteiligten Kommunen gestärkt.
Transformationsräume: Vier Projekte zur regionalen Mobilitätswende gestartet
Wie kann man die häufig lokalen Ansätze der Mobilitätswende raumwirksam skalieren und transferieren? Können durch die Bündelung regionaler Innovationskräfte und interkommunaler Kooperation Transformationsprozesse beschleunigt werden? Wie müssen Reallabore, Partizipationsformate und Kommunikation gestaltet sein, um breite Akzeptanz für technologische und Soziale Innovationen zu schaffen? Solche und weitere Fragen stellen sich seit Oktober 2024 vier neue Forschungsverbünde der Fördermaßnahme "Nachhaltige Mobilität in regionalen Transformationsräumen – in Metropolregionen, Regiopolregionen und interkommunalen Verbünden" unter dem Dach der BMBF-"Transformationsinitiative Stadt-Land-Zukunft". Über einen Zeitraum von jeweils fünf Jahren entwickeln und erproben Wissenschaft und interkommunale Praxis gemeinsam mit regionalen Akteuren aus Wirtschaft und Gesellschaft Ansätze für eine nachhaltige und bedarfsorientierte Mobilität und deren Steuerung in vernetzten städtischen und ländlichen Räumen. Wer ist alles dabei? Aufschluss gibt die Projektliste! Der regionale Fokus, die inhaltliche Schwerpunktsetzung und methodischen Ansätze in den Projekten sind vielseitig. Gemein ist allen: In jedem Vorhaben wird ein Leitbild entwickelt, werden Governance-Strukturen betrachtet, Maßnahmen in großräumig vernetzten Reallaboren erprobt sowie ein Wirkungsmonitoring und zielgruppenspezifische Kommunikation für den Ergebnis- bzw. Erkenntnistransfer durchgeführt. Die Fördermaßnahme ergänzt die Forschungsagenda "Nachhaltige urbane Mobilität" und erweitert deren räumlichen Bezug auf ganze Regionen. Lernen Sie die Projekte jetzt auf der FONA-Maßnahmenseite kennen!
Zur Bedeutung einzelner Persönlichkeiten – "Es kommt drauf an, wer's macht!"
Eigentlich ist es logisch, aber noch wenig erforscht und doch in der Realität immer wieder frappierend: Wenn jemandem etwas wirklich wichtig ist und er beziehungsweise sie sich mit "Herz und Hirn" dafür einsetzt, dann lassen sich oft Berge versetzen. Eine solche Persönlichkeit wurde jüngst von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet: Mit Frau Dr. Franziska Tanneberger vom Greifswald Moor Centrum wurde nach 2022 zum zweiten Mal eine Moorforscherin geehrt. Ausschlaggebend war neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit zur Kohlenstoffspeicherung von Mooren vor allem ihr fachlich fundiertes Engagement in Politik und Kommunikations- und Dialogarbeit. Das hat ihr Anerkennung eingetragen – nicht nur bei Umweltschützern, sondern auch bei um die Flächen konkurrierenden Landwirten. Für langfristig gesellschaftlich tragfähige Lösungen ist ein solcher Brückenschlag dringend erforderlich!
Persönlichkeiten mit großer Ausstrahlung werden auch benötigt, wenn es um die Beteiligung bisher nicht erreichter Gruppen bei der Energiewende geht: Das Deutsch-Französische Zukunftswerk empfiehlt in seinen in Kürze erscheinenden Handlungsempfehlungen, sowohl bei energetischer Sanierung als auch beim sogenannten "Energy Sharing" aktiv auf breite Bevölkerungskreise zuzugehen, um eine sozial verträgliche Transformation zu erreichen. Es werden "Kümmerer" benötigt, vom Quartier bis hin zur Bundesebene!
Stadtregionale Forschung, nachhaltige Stadtentwicklung und urbane Mobilität
Die "Stadt-Land-Zukunft – Konferenz Zukunftsstadt 2024" hat gezeigt, dass die BMBF-Forschung zur nachhaltigen Stadtentwicklung und Mobilität viele innovative Ansätze hervorgebracht hat. Für die Zugkraft der bisherigen und neuen BMBF-Förderung spricht nicht nur die hohe Beteiligung der Wissenschaft, sondern auch das breite Interesse von Kommunen an der Konferenz. Auf der BMBF-Veranstaltung im März 2024 wurden vielseitige Forschungsergebnisse aus der nachhaltigen Stadtentwicklung und Mobilität präsentiert und diskutiert. Diese adressieren Wissenschaft und Praxis und können insbesondere für Kommunen Inspiration bieten, wie eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung gelingen und urbane Mobilität nachhaltiger werden kann. Die zentralen Botschaften und Konferenzinhalte beleuchtet der aktuelle GAIA-Artikel "Neue Impulse für stadtregionale Forschung, nachhaltige Stadtentwicklung und urbane Mobilität".
In eigener Sache: Jetzt sind Sie gefragt!
Seit der Ausgabe 1/2024 wollen wir in unserem Newsletter eingangs zeigen, wie sich interessante Neuigkeiten und Ergebnisse aus der Transformationsforschung ansprechend als Infografik abbilden lassen. Haben Sie eine besonders gelungene Illustration aus der Sozial-ökologischen Forschung des BMBF, die Sie gerne platzieren möchten? In der ebenfalls neuen Rubrik "Nachgefragt" haben wir zudem die Möglichkeit, etwas ausführlicher über Projekte und Projektergebnisse zu berichten als dies im Einzelbeitrag möglich ist. Wo sollen wir für Sie nachfragen? Was interessiert Sie besonders? Senden Sie Ihren Vorschlag oder Ihre Frage gerne an newsletter-soef@dlr.de.
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"Administratives to go" – unser Tipp für Projekte
E-Mail-TAN-Verfahren in easy-Online für Antragstellende
Dieses Verfahren erlaubt, ein Formular wie den Projektantrag mittels einer TAN zu verifizieren, so dass der Briefpostweg entfällt. Das TAN-Verfahren ist ganz "easy" hier erklärt:
- Bei der Einreichung des finalen Easy-Online-Antrags wählen Sie die E-Mail-Adressen aus, die eine Eingangsbestätigung erhalten sollen.
- Danach können Sie die Signaturform wählen. Hier gibt es jetzt eine zusätzliche Auswahl: Wählen Sie: "Verifizierung per TAN (Versand an Mailadresse)".
- Klicken Sie auf "Mailadresse für TAN-Versand auswählen" und betätigen Sie den Button "Endfassung einreichen".
- Klicken Sie "TAN-basierte Unterschrift durchführen" und wählen Sie zur Verifizierung eine E-Mail-Adresse aus. Eine Mehrfachauswahl ist hier ausgeschlossen.
- Durch Klick auf "TAN jetzt versenden" wird eine TAN erzeugt und sogleich über das System an die ausgewählte E-Mail-Adresse verschickt.
- Nachdem der Adressat diese E-Mail erhalten hat, muss die TAN binnen 15 Minuten in das dafür vorgesehene Feld eingetragen und die Schaltfläche "TAN prüfen" betätigt werden.
- Nach der erfolgreichen Eingabe der alphanumerischen TAN erhalten Sie den Hinweis, dass die Einreichung verifiziert wurde .
- Nun können Sie sich freuen, wie "easy" das war 😉.
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Neues aus den Forschungsprojekten
Soweit nicht anders verzeichnet, ist die Quelle eines Beitrags in diesem Newsletter eine Person aus dem jeweiligen Projekt. |
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Nachhaltige Stadt, Bauen und Wohnen |
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In Deutschland und Frankreich bodenpolitische Instrumente nachhaltig ausrichten
In Zeiten des Klimawandels erbringen Frei- und Grünflächen wichtige Ökosystemleistungen. Daher ist der sparsame Umgang mit Bodenressourcen und die Begrenzung der Versiegelung unerlässlich. Doch stellen zunehmende Flächenkonkurrenz, knappe kommunale Kassen und steigende Bodenpreise ein großes Hindernis für die Entsiegelung kommunaler Flächen dar. Das Deutsch-Französische Zukunftswerk entwickelte dazu in seinem jüngsten Arbeitszyklus eine politische Handlungsempfehlung, die für eine Ausweitung des kommunalen Vorkaufsrechts sowie den Ausbau der Instrumente für den kommunalen Flächenerwerb plädiert. Hierzu hat das Zukunftswerk im September 2024 eine Studie veröffentlicht, die anhand von Beispielen aus Siegen in Deutschland und Wattrelos in Frankreich aufzeigt, wie eine aktive Flächenerwerbspolitik zur Renaturierung und Aufwertung städtischer Räume beiträgt und welche Hürden dabei zu überwinden sind. Im direkten Vergleich untersucht sie dazu die Potenziale und Grenzen der französischen Établissements publics fonciers (EPF) und deutschen Bodenfonds für die Freiraumentwicklung. Das Zukunftswerk diskutierte diese Fragen mit Expertinnen und Experten sowie kommunalen Vertreterinnen und Vertretern in einem zweitägigen deutsch-französischen Workshop am 20. und 21. November in Lille.
→ Weitere Informationen
Die SuPraStadt-Toolbox ist fertig!
Zum Abschluss des Projektes SuPraStadt feiert das Team die Fertigstellung der "SuPraStadt-Toolbox – Praktische Anleitungen für mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualität im Quartier"! Fast fünf Jahre lang hat das Projekt sich intensiv Gedanken gemacht, wie Suffizienz stärker in Stadtquartiere getragen werden kann und dabei in drei Reallaboren lebensweltlich experimentiert. Die Erkenntnisse fasste das Projekt in der Toolbox in praxisorientierten "Anleitungen zum Selbermachen" zusammen, damit auch andere davon profitieren können. Es geht um die Förderung von Nachbarschaft, gemeinsames Gärtnern, das Reisen, die Aktivierung von Lokalpolitik und den Aufbau von Fahrrad-Reparaturwerkstätten.
Bedarfsgerecht Wohnen und Bestand entwickeln – ein Schlüssel zu weniger Neubau und Flächenverbrauch
Bereits heute passen Wohnungs- und Haushaltsgrößen nur bedingt zusammen. Ein Trend, der sich in den kommenden Jahren durch den demografischen Wandel noch verstärken wird. In Mannheim ist die Pro-Kopf-Fläche innerhalb der letzten zehn Jahre um 2,7 Prozent gestiegen. Im Laufe unseres Lebens verändern sich die Ansprüche an Wohnraum, etwa wenn der Platzbedarf während der Familienphase dem Wunsch nach kleinerem, altersgerechtem Wohnraum weicht. Doch viele Gründe erschweren Veränderungen. Das Wohnraumtauschkonzept der Stadt Mannheim will mit der Veranstaltungsreihe "Wohnperspektiven in Mannheim" aufzeigen, wie sich das eigene Wohnen an veränderte individuelle Bedürfnisse anpassen lässt. Unterstützt und begleitet wird die Reihe vom Projekt "Soziale Innovationen in Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung" (SInBa). Eine Vor-Ort-Umfrage soll Aufschluss über die Wohnsituation und Veränderungsbereitschaft der Bewohnerinnen und Bewohner geben.
In Wuppertal liegt der Untersuchungsfokus auf der Entwicklung eines klimagerechten und klimaneutralen Gebäudebestandes. Das Projekt unterstützt eine Initiative bei der Realisierung eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts in einer Bestandsimmobilie, begleitet Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter in der Elberfelder Nordstadt, die als Arbeitsgruppe "Wärmewende im Quartier" gemeinschaftliche Lösungen für eine Nachwärmeversorgung ihrer häufig denkmalgeschützten Gebäude suchen und prüft Möglichkeiten, den in anderen Städten bereits erprobten Klimabonus bei der Berechnung der Kosten der Unterkunft auf Wuppertal zu übertragen.
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Superblocks – zwischen Verkehrsberuhigung und nachhaltiger Transformation
Als Antwort auf den Klimawandel und die wachsenden Belastungen durch den Autoverkehr in vielen europäischen Städten hat das Konzept der Superblocks aus Barcelona viel Aufmerksamkeit erhalten. Der Straßenraum soll mit diesem Planungsinstrument für die Mobilität aller, für Gesundheitsvorsorge und Klimafolgenanpassung nutzbar gemacht werden. Über diese Transformation, die den Menschen und weniger das Auto in den Mittelpunkt rückt, wird viel geredet – und auch gestritten. Unter welchen Umständen ist das Konzept der Superblocks auf die beispielhaft untersuchten Landeshauptstädte Wien und Berlin übertragbar? Darum ging es im Wesentlichen im Projekt TuneOurBlock. Mit beteiligt waren Forschungs- und zivilgesellschaftliche Institutionen aus Österreich, Deutschland und Slowenien. Den Forschungsprozess haben aber auch europaweit zahlreiche Städte in einem Städtenetzwerk begleitet und die Ergebnisse so validieren können. Die Ergebnisse sind in der deutschsprachigen Broschüre "Superblocks - zwischen Verkehrsberuhigung und nachhaltiger Transformation des öffentlichen Raumes - Ergebnisse des Forschungsprojektes TuneOurBlock" zusammengefasst. Sie enthält eine Definition von Superblocks, gibt einen Überblick zu vergleichbaren Konzepten und Projekten in europäischen Städten und liefert Empfehlungen zum Umgang mit typischen Widerständen und Gegenargumenten sowie für eine erfolgreiche Umsetzung im kommunalen Planungsalltag.
→ Weitere Informationen
Co-Design-Prozess – im Projekt transform-R starten fünf Reallabore
Als wesentliches Element der Praxisbeteiligung im Projekt transform-R hat ein Co-Design-Prozess zur Entwicklung von mehrjährigen Reallaboren in der Region FrankfurtRheinMain stattgefunden. In drei Workshops mit bis zu 80 Akteuren aus Kommunen, Landkreisen, Verbänden, Verkehrsunternehmen und Zivilgesellschaft wurden unter Berücksichtigung vielseitiger Interessen und Anliegen gemeinschaftlich innovative Ideen für die Förderung nachhaltiger Mobilität auf regionaler Ebene entwickelt. Dabei zeigten sich auch entscheidende Herausforderungen bei der Einbeziehung der Ergebnisse in die politische Entscheidungsfindung und Umsetzung. Am Ende des kollaborativen Prozesses von Wissenschaft und Praxis standen fünf Labore, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Mobilitäts- und Energiewende bespielen: Fahrradstraßen, Quartiere der Mobilitätswende, Photovoltaik und Elektromobilität sowie Ausflugs- und Pendelmobilität. Die nun anlaufenden Reallabore wollen über die lokalen Experimente hinaus wirken und nutzen, zum Beispiel durch Übertragung auf andere Kontexte, neue Kooperations- und Kommunikationsstrukturen, Etablierung neuer regionaler Angebote und stärkere Vernetzung in der Region. Wir werden berichten!
→ Weitere Informationen
Transformation mit Beteiligung – vom Experiment zum Erlass
Das Projektziel von Be-MoVe ist es, nachhaltige Mobilität in Essen zu fördern. Partizipativ entwickelte Maßnahmen werden in Reallaboren etabliert, evaluiert und verstetigt. In der seit August 2024 laufenden dritten Projektphase gilt es, die bestehenden Ergebnisse und Erkenntnisse in neue Projekträume zu transferieren und zu skalieren. So sollen interkommunal anwendbare Maßnahmen entwickelt werden. Erste Maßnahmen aus der zweiten Phase dienten bereits als Anker für Verstetigungsprozesse. Die temporäre Schulstraße trug beispielsweise zum Schulstraßen-Erlass des Landes NRW bei und wird verstetigt. Weitere Schulstraßen werden geprüft. Hierzu wurde ein verwaltungsinternes Team gegründet. Die Methode der experimentellen Planungsansätze, durch die zunächst temporäre Erprobung und anschließende Verstetigung ist erfolgreich. Wichtig ist hierbei eine enge Zusammenarbeit der Fachabteilungen der Stadtverwaltung und zuständigen politischen Gremien. Außerdem zeigen die "Bürgerinnen-und-Bürger-Projekte" (Förderung von Ideen der Bürgerinnen und Bürger), dass durch ein starkes bürgerschaftliches Engagement Prozesse zur Förderung der urbanen Transformation hin zu einer nachhaltigeren Mobilität und einer erhöhten Aufenthaltsqualität in Quartieren angestoßen werden können und akzeptierbarer werden. Das Projekt startet nun in die nächste Phase.
→ Weitere Informationen
Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung einer Anwohnerstraße
Im Rahmen des Projektes NUMIC 2.0 "Neues urbanes Mobilitätsbewusstsein in Chemnitz" werden in Chemnitz unterschiedliche Bürgerbeteiligungsangebote durchgeführt und wissenschaftlich begleitet, um die städtische Bevölkerung an urbanen Transformationen zu beteiligen und zu einem nachhaltigen Mobilitätsbewusstsein zu motivieren. Dazu fand unter anderem im April 2023 eine Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung einer Anwohnerstraße statt. Ziel war es, gemeinsam mit den Anwohnenden und Gewerbetreibenden der Straße eine sichere Verkehrslage für alle Verkehrsteilnehmenden zu schaffen. Zugeparkte Ein- und Ausfahrten und verkehrskritische Situationen wurden durch gezielte Parkplatzmarkierungen und die Aberkennung von regelwidrigen Parkplätzen reduziert. Zuerst durften sich die Bürgerinnen und Bürger an einer Musterstraße mit den vorhandenen Planungs- und Gestaltungsmaterialien vertraut machen, bevor im Anschluss an einem maßstabsgetreuen 10m-Modell (Maßstab 1:87) Ideen und Vorschläge für eine neue Verkehrsorganisation der Anwohnerstraße erarbeitet wurden. Nach der verkehrsrechtlichen Prüfung der Ideen durften die Anwohnenden und Gewerbetreibenden für ihren präferierten Vorschlag online abstimmen. Dieser wurde im Sommer 2024 umgesetzt. Die Ergebnisse des Reallabors zeigten, dass sowohl analoge als auch digitale Bürgerbeteiligungsformate positiv bewertet wurden und maßgeblich zur zukünftigen Beteiligungsbereitschaft beitrugen. Onlineformate, welche den Anwohnenden und Gewerbetreibenden Entscheidungsgewalt verleihen, wurden sogar besser bewertet als die Informationsveranstaltungen, bei denen "lediglich" Umgestaltungsvorschläge eingebracht werden konnten.
→ Weitere Informationen und Publikation zu Ergebnissen der ersten beiden Beteiligungsprozesse
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Nachhaltige Infrastruktur, Ressourcen & Klimaanpassung |
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Kommunen packen an: Energiewende und Klimaschutz stärken die Metropolregion Nürnberg
Der Mehrwert von Energiewende und Klimaschutz für die Metropolregion Nürnberg stand im Fokus der Konferenz "Klimaschutz interkommunal" des Projekts Klimapakt2030plus. Rund 150 Personen aus Politik, Verwaltung, Energiewirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft kamen und stellten vielfältige Initiativen und Projekte vor, die von Energiesimulation über intelligente Flächennutzung bis hin zu neuen Finanzierungsmodellen reichen. Gleichzeitig bekräftigten sie ihr gemeinsames Engagement und legten die nächsten Schritte der Zusammenarbeit fest. Die Metropolregion Nürnberg ist bundesweit spitze bei der Photovoltaik und baut in Bayern die meisten Windparks. Bereits rund 60 Prozent des Stroms werden erneuerbar erzeugt sowie knapp 20 Prozent der Wärme – oft aus Biomasse in ländlichen Gebieten und durch Fernwärme in der Stadt. Forschung und Entwicklung im Energiebereich ist stark, es besteht Zugang zum Wasserstoff-Kernnetz und ein Ladeverbund für E-Mobilität. Viele Kommunen organisieren die Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen in neuen regionalen Beteiligungsgesellschaften und sichern so nachhaltige Wertschöpfung, die der Bevölkerung vor Ort zu Gute kommt. Diese Erfolgsbeispiele wurden bei der Konferenz "Klimaschutz interkommunal" am 13. November 2024 in Erlangen vorgestellt.
→ Weitere Informationen
Nature Communications: Europäisches Suffizienz-Szenario veröffentlicht
Die SÖF-Nachwuchsforschungsgruppe EnSu hat in Zusammenarbeit mit der französischen Organisation négaWatt und diversen weiteren europäischen Partnern ein Szenario veröffentlicht, bei dem die Klimaneutralität in Europa ohne Importe von außerhalb Europas, ohne Kernenergie und ohne CCS (Carbon Capture and Storage / Abtrennung und langfristige Speicherung von CO2) erreicht werden kann. Dies gelingt in der detaillierten Bottom-up-Modellierung des CLEVER-Szenarios (Collaborative Low Energy Vision for the European Region) durch eine Reduktion des Endenergieverbrauchs um 55 Prozent mittels Effizienz (technische Maßnahmen) und Suffizienz (Begrenzung und Angleichung der Nachfrage nach Energie-Services). Schlüsselkomponenten hierfür sind entsprechende politische Rahmenbedingungen, die zur Reduktion von Überkonsum führen und eine hohe Solidarität (Energieflüsse) innerhalb Europas bewirken.
→ Artikel "The key role of sufficiency for low demand-based carbon neutrality and energy security across Europe"
Grundwasserstress in Europa – Grundwasserbestände in der Zukunft
Grundwasser ist für das menschliche Wohlergehen und das Funktionieren von Ökosystemen von entscheidender Bedeutung. Viele Regionen Europas leiden jedoch schon heute unter grundwasserbedingtem Stress, ausgelöst entweder durch geringe Neubildung oder hohe Entnahmen. Bisherige Grundwasserstressindikatoren gehen nicht darauf ein, ob und wie Grundwasserstress sich in der Zukunft durch den Klimawandel und sich veränderten Entnahmen verändern kann. Autorinnen und Autoren der SÖF-Nachwuchsforschungsgruppe regulate schlagen jetzt einen neuartigen Indikator zur Abschätzung von zukünftigem Grundwasserstress vor: Die Änderung von Grundwasserabflüssen bilanziert aus Grundwasserneubildung und Grundwasserentnahmen. Unter Berücksichtigung von verschiedenen Klimawandel- und Entnahmeszenarien simulieren sie damit verschiedene Grundwasserstressszenarien. Unter dem höchsten Stressszenario wird ein starker Rückgang der Grundwasserabflüsse bis zum Ende des Jahrhunderts insbesondere in Ost- und Südosteuropa simuliert.
→ Artikel "Groundwater stress in Europe – assessing uncertainties in future groundwater discharge alterations due to water abstractions and climate change"
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Nachhaltiges Wirtschaften und Gewerbe |
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Nachhaltigkeit in internationalen Investitionsverträgen
Die Metastudie "The Rise of Sustainability Provisions in International Investment Agreements. Global Environmental Politics" von Teammitgliedern der Projekte Trans-Sustain und LANUSYNCON zeigt einen zunehmenden Trend zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in bilateralen Investitionsverträgen (BITs) und Handels- und Investitionspartnerschaften (TIPs) zwischen 1959 und 2020. Das Team, bestehend aus Marius Dotzauer, Lisa Biber-Freudenberger und Thomas Dietz, analysierte über 2.300 solcher Verträge und zeigt einen deutlichen Anstieg der Nachhaltigkeitsreferenzen seit Mitte der 1990er Jahre. Diese Entwicklung spiegelt die zunehmende Debatte wider, ob internationale Investitionsverträge – zentrale Instrumente für ausländische Direktinvestitionen – mit Zielen nachhaltiger Entwicklung vereinbar sind. Die Studie identifiziert die Stärke demokratischer Strukturen der Vertragsstaaten sowie die Häufigkeit von Klagen gegen diese Staaten im Rahmen von ISDS-Verfahren (Investor-State-Dispute-Settlements), als wesentliche Treiber dieser Entwicklung. Demokratien nehmen häufiger entsprechende Bestimmungen in ihre Verträge auf und scheinen von den Klagen für Folgeverträge zu lernen. Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse für das internationale Investitionsrecht und die Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und Nachhaltigkeit.
Mehrwert Natur – Wie sich die Wirtschaftsberichterstattung verändern muss
Das Projekt Bio-Mo-D diskutierte am 10. September 2024 bei seiner Abschlusskonferenz im Berliner Museum für Naturkunde mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, wie durch eine modernisierte Wirtschaftsberichterstattung eine höhere Wertschätzung für Biodiversität erreicht werden kann. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass die nationale und unternehmerische Nachhaltigkeitsberichterstattung dazu beitragen kann, Biodiversität und Ökosystemleistungen mehr wertzuschätzen. Unternehmen helfe das Reporting zudem, die Daten in Informationen für ihre Unternehmenssteuerung zu übersetzen und so Risiken durch Naturverlust frühzeitig zu erkennen. Allerdings bedeute die Berichtspflicht für die Firmen auch eine große Belastung, wie Wirtschaftsvertreter zu bedenken gaben. Es brauche gut messbare Indikatoren und mehr Pragmatismus bei der Umsetzung. Bereits heute könnten die Unternehmen bei ihrer Berichterstattung aber von Ergebnissen des nationalen Accountings profitieren, wie die Forschung des Bio-Mo-D-Projektes ergab. Uneinigkeit herrschte bei der Frage nach der Bewertung von Naturleistungen. Während auf Seiten der Wirtschaft und der Politik eine Monetarisierung von Naturkapital als erforderlich angesehen wird, sieht man das auf staatlicher Seite skeptisch. Das Projekt veranstaltete auch einen wirtschaftspolitischen Abend (am 10. Oktober 2024, weitere Informationen) und veröffentlichte einen Policy-Brief. Dieser erläutert die Ergebnisse des Forschungsprojekts Bio-Mo-D, zieht Schlussfolgerungen für die Modernisierung der Wirtschaftsberichterstattung und gibt Empfehlungen für das weitere Vorgehen.
→ Weitere Informationen zur Abschlusskonferenz "Mehrwert Natur - Wie sich die Wirtschaftsberichterstattung verändern muss, um Biodiversität zu erhalten" und Medienbericht in "Der Tagesspiegel" (kostenpflichtig)
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Biodiversitätsschutz und Nachhaltige Landnutzung |
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Fundgrube für Citizen Scientists: E-Learning-Kurs "Biodiversität in der Baustoffindustrie"
Bei Erhebungen zur Artenvielfalt können Freiwillige die Datendichte verbessern. Erfolgreiche Citizen-Science-Projekte gibt es etwa zu Gartenvögeln und Tagfaltern – doch eignet sich die Methode auch für Monitorings in Gewinnungsstätten? "Citizen Science kann eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn die Freiwilligen gut geschult sind", erklärt Elena Kortmann vom NABU e.V. Im Projekt GiBBS hat sie zusammen mit der Naturgucker-Akademie einen E-Learning-Kurs entwickelt. Dieser informiert über die relevanten Arten – von Bienenfresser bis Sandschrecke – und beschreibt, wie man sich sicher durch eine Abbaustätte bewegt. Sascha Wagener, AHE Schaumburger Weserkies GmbH, arbeitet seit mehreren Jahren erfolgreich mit Ehrenamtlichen zusammen. Auf der GiBBS-Fachtagung lobte er die vertrauensvolle Kooperation und die Naturschutzexpertise der Freiwilligen.
→ Rückblick zur Fachtagung "Artenschutz in der Baustoffindustrie"
Lebensmittel produzieren – Biodiversität wertschätzen: BioVal Abschluss und Appell
Am 24. September 2024 fand die Ergebniskonferenz des Forschungsvorhabens BioVal in der Neuen Mälzerei in Berlin statt. Das wissenschaftliche Projektteam stellte gemeinsam mit den Reallaborunternehmen Alfred Ritter GmbH & Co.KG, FRoSTA AG und Seeberger GmbH die Projektergebnisse vor, die rege diskutiert wurden. Dabei ging es um das wissenschaftliche Managementframework und die Tools, die für die Praxis entwickelt wurden, zum Beispiel, wie die Auswirkungen auf Biodiversität auf Produktebene gemessen werden können; Tools sind das entwickelte Dashboard zur Ermittlung des Biodiversitätsfußabdrucks sowie die Ökoregionenkarte, die Auskunft über die unterschiedliche Wertigkeit der verschiedenen Ökoregionen weltweit gibt. Zudem zeigte das Projekt, wie die Aktivitäten zum Schutz und zur Förderung von Biodiversität gewinnbringend kommuniziert werden können. Die Ergebnisse der begleitenden formativen Evaluation demonstrierten überdies, dass der transdisziplinäre Ansatz des Projekts einen Mehrwert für alle Beteiligten darstellt. Auf der Konferenz haben Felix Ahlers, Vorstandsvorsitzender der FRoSTA AG, Ralph Beranek, Geschäftsführer der Seeberger Gruppe, Georg Hoffmann, Nachhaltigkeitsmanager bei der Alfred Ritter GmbH & Co.KG, und Dr. Ulrike Eberle, Projektleiterin des Forschungsvorhabens BioVal, den Politikappell "Gemeinsam für den Schutz von Biodiversität" an den Vorsitzenden des Ausschusses Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestags, Hermann Färber, MdB (CDU/CSU), sowie die Ausschussmitglieder, Dr. Anne-Monika Spallek, MdB (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Karl Bär, MdB (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), und Sylvia Lehmann, MdB (SDP), übergeben. Das BioVal-Team übermittelte drei zentrale Forderungen zum Schutz der Biodiversität und adressierte dabei verpflichtende Regeln für Unternehmen, die Internalisierung der Umweltkosten und die Honorierung von Schutzmaßnahmen durch land- und fischereiwirtschaftliche Betriebe.
→ Weitere Informationen
→ Ergebnisse für die Praxis
Interview: Wie gewinnt man Bürgerinnen und Bürger für den Schutz von Insekten?
Eine Arbeitsgruppe des Projekts SLInBio hatte die Aufgabe, bei den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern Neugierde am Thema Insekten zu wecken. Dazu wurden interaktive Möglichkeiten entwickelt, sich kritisch mit der eigenen Einstellung zu den Sechsbeinern auseinanderzusetzen. Es entstanden Formate zur Wissensvermittlung – aber auch künstlerische Methoden kamen zum Einsatz. Florian Dirk Schneider (ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung) und Max Bugert (Senckenberg Naturmuseum) sind Teil der Arbeitsgruppe und geben Einblicke in ihre Arbeit rund um innovative Möglichkeiten, die Welt der Insekten kennen und schätzen zu lernen. Was waren Gelingensfaktoren? Welche Bedeutung hatte Citizen Science? Was sind Herausforderungen bei Mitmach-Aktionen? Welche Zielgruppen ließen sich erreichen, welche nicht? Und was bleibt nach Projektende? Zum Interview!
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Nachhaltigkeit in der Wissenschaft, Transdisziplinarität und Methoden |
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Internationale Perspektive – Auswahl und Anpassung von Formaten: Co-Design, Co-Produktion, Co-Integration und Co-Evaluation
Im Projekt tdAcademy veranstaltete das Öko-Institut gemeinsam mit dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einen Online-Workshop. Dieser befasste sich mit dem Zusammenhang zwischen Kontextbedingungen durch den "Rahmen von 9 Kontextfaktoren" und der Auswahl und Anpassung von Formaten (Co-Design, Co-Produktion, Co-Integration und deren Co-Evaluation) in der transdisziplinären (TD) Forschung. Besonders im Fokus stand die Bedeutung der internationalen Perspektiven. Ziel war es, das Verständnis und die Wirksamkeit der TD Forschung durch die Einbeziehung unterschiedlicher Perspektiven aus verschiedenen Kulturen zu verbessern.
→ Weitere Informationen
REKLINEU: Klimaneutrale Hochschulen – Wir (be)schaffen das! Oder?
Deutschlandweit haben Hochschulen Ziele zur Klimaneutralität festgelegt: Diese reichen von 2028 bis hin zu 2045. Angesichts dieser und der allgemeinen gesellschaftlichen Herausforderungen der Transformation haben Hochschulen eine besondere Vorbildfunktion. Das Verbundprojekt "Regionale Wege zu klimaneutralen Hochschulen" (REKLINEU) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Technischen Hochschulen Würzburg-Schweinfurt (THWS) und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf will unter anderem Nachhaltigkeit bei Beschaffung und Entsorgung in einen digitalen Leitfaden fassen. Dieser soll jedoch nicht einmalig für die Schublade verfasst sein, sondern "leben". Um das umzusetzen, wird eine digitale Lösung durch das Institut für angewandte Logistik der THWS angestrebt. Der notwendige Inhalt kommt von den Kolleginnen und Kollegen der Hochschulen selbst. In der Arbeitsgruppe Nachhaltige Beschaffung & Entsorgung, unter dem Dach des Zentrums Hochschule und Nachhaltigkeit Bayern, findet bereits ein regelmäßiger Austausch statt. An der weiteren Vernetzung mit anderen Plattformen wird gearbeitet – jeder Hinweis hierzu ist herzlich willkommen. Aktuelle Erkenntnisse werden in einer nach Nachhaltigkeitskriterien überarbeiteten Dienstleistungsausschreibung real an der THWS getestet. Zudem entsteht ein Muster zur nachhaltigen Lieferantenbewertung, um zukünftig regionale nachhaltige Produkt- und Dienstleistungsangebote leichter identifizieren zu können.
Ein weiterer Ansatz ist die Bilanzierung der Treibhausgas (THG)-Emissionen als erster Schritt zu ihrer Reduktion. Die THG-Bilanz wird mit dem bayernweiten Hochschulen-Bilanzierungstool BayCalc erstellt. Hierbei besteht ein Ziel in der Entwicklung eines standardisierten Vorgehens bei der Bilanzierung, um die THG-Emissionen an Hochschulen einheitlich und somit vergleichbar erfassen zu können. Die größte Herausforderung stellt dabei die Beschaffung der notwendigen Daten in der richtigen Qualität dar. Größter Emissions-Treiber der THWS ist indes die Pendel-Mobilität der Hochschulangehörigen. Nach der Bilanzierung der THG-Emissionen 2022 der THWS wird aktuell die Bilanz für das Jahr 2023 angefertigt.
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Veranstaltungen & Termine |
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Ausstellung "Bewegung! Frankfurt und die Mobilität"
Frankfurt a. M.| Historisches Museum Frankfurt
Mobilität kann sehr viele Bedeutungen annehmen, sowohl für den einzelnen Menschen als auch in der Gesellschaft. Als Potential der individuellen Beweglichkeit eröffnet Mobilität viele Perspektiven mit gesellschaftlicher Relevanz und emotionaler Betroffenheit. Zugleich sind damit gesellschaftliche und soziale Aspekte verknüpft – eine komplexe Gemengelage! Die Ausstellung beleuchtet subjektive Perspektiven und lebensweltliche Praktiken. Sie widmet sich in drei Kapiteln unterschiedlichen Facetten der Mobilität und setzt diese in Bezug zu Frankfurt. Im Zentrum steht der Mensch und seine mehrdimensionalen Wechselbeziehungen mit der Stadtgesellschaft und der Stadtarchitektur, die die verschiedenen Formen von Mobilität mit sich bringen. Die Ausstellung kann bis zum 14. September 2025 besucht werden. → Weitere Informationen
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Online-Seminar "Städte auf dem Weg zur Klimaneutralität"
Online
Die Erkenntnisse aus einer vergleichenden Studie zur EU-Mission "100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030" (siehe auch Kapitel "Nachgefragt") werden der Öffentlichkeit in verschiedenen Dialog- und Publikationsformaten zugänglich gemacht. Zu den Zielgruppen zählen Kommunen und weitere interessierte Akteure auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene. Nächste Gelegenheit: Studienleiter Dominik Grillmayer vom Deutsch-Französischen Institut (dfi) wird am am 16. Dezember 2024 in einem Online-Seminar des deutsch-französischen Projekts TANDEM Ergebnisse präsentieren und zusammen mit Vertreterinnen der Städte Aachen und Dijon über die Städtemission diskutieren.
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Abschlussveranstaltung von "CAP4GI – GAP für vielfältige Landschaften"
Berlin | Landesvertretung Baden-Württemberg
Wie kann die Agrarpolitik, vor allem die Gemeinsame Agrarpolitik der EU, landwirtschaftliche Betriebe sinnvoll dabei unterstützen, lebendige und vielfältige Agrarlandschaften zu gestalten? Diese Frage hat das Projekt "CAP4GI – GAP für vielfältige Landschaften" mehr als drei Jahre lang erforscht und mit Landwirtinnen und Landwirten sowie anderen Akteuren diskutiert. Das Projekt lädt Teilnehmende aus Landwirtschaft, Politik, Verwaltung, Forschung und Zivilgesellschaft zwischen 16 und 20:30 Uhr ein, die Forschungsergebnisse zu diskutieren. → Weitere Informationen
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Genug. Symposium zu Suffizienzpolitik und -modellierung
Berlin | TU Berlin
Was ist Suffizienzpolitik? Wie kommt Suffizienzpolitik in die Praxis? Wie lassen sich Effekte von Suffizienzpolitik quantifizieren und modellieren? Diese und weitere Fragen sind Thema der Veranstaltung vom 27. März (ab ca. 12 Uhr) bis 28. März 2025 (ca. 14 Uhr) in Berlin. Im Rahmen des Symposiums werden Ergebnisse der fünfjährigen Arbeit der BMBF-Nachwuchsforschungsgruppe "Die Rolle von Suffizienz in Energiewende und Gesellschaft – EnSu" vorgestellt und gemeinsam mit Beiträgen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutiert. Die Veranstaltung wird von der Europa-Universität Flensburg, dem Wuppertal Institut und dem Öko-Institut in Kooperation mit der TU Berlin organisiert.
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GTPF-Jahrestagung 2025: Neue Horizonte in der transdisziplinären Forschung
Frankfurt a. M.
Die GTPF – Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung lädt zu ihrer ersten Jahrestagung "Neue Horizonte in der transdisziplinären Forschung" ein. Das Projekt tdAcademy zeigt, wie das Zusammenspiel zwischen Kontexten, Formaten sowie gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Wirkungen in der transdisziplinären Forschung besser verstanden werden kann. Diese Impulse werden aufgenommen in der Diskussion von gemeinsamen Herausforderungen von transdisziplinär und partizipativ Forschenden. Die Konferenz richtet sich an alle, die an der Weiterentwicklung exzellenter transdisziplinären und partizipativen Forschung arbeiten. Getragen wird die deutschsprachige Konferenz von den Partnern des Projekts tdAcademy – ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, KIT – Karlsruher Institut für Technologie, Öko-Institut e. V., Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) der Technischen Universität Berlin und der Leuphana Universität Lüneburg – gemeinsam mit der GTPF.
Weitere Informationen und Details zur Anmeldung folgen hier in Kürze.
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Wissenschaftsnachwuchs aufgepasst: "How to publish in GAIA"-Workshop
Stuttgart | Universität Hohenheim
Als vorangestelltes Event zum GAIA-Jahrestreffen (siehe nächster Termin) bietet der oekom-Verlag für "young academics" am Donnerstagnachmittag, 3. April 2024, einen Publikationsworkshop "How to publish in GAIA – Hinter den Kulissen einer transdisziplinären Zeitschrift" an. Anmeldungen direkt unter oekom verlag.
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GAIA-Jahrestreffen 2025 – Agri-food systems revisited
Stuttgart | Universität Hohenheim
Das Jahrestreffen der GAIA 2025 steht unter dem Titel "Agri-food systems revisited: Systemorientierte Ansätze und ihre Rolle in der Transformation". Ziel ist es, am Beispiel von Landwirtschaft und Ernährung genauer zu erkunden, was ein Systemverständnis bedeutet und welche Implikationen sich daraus für Forschung, Lehre und Praxis ergeben. Keynotes von Umweltwissenschaftler und Kybernetiker Ray Ison2 und von der Agrarsoziologin Marianne Penker. Die Veranstaltung findet in enger Zusammenarbeit mit studentischen Gruppen statt; für internationale Teilnehmende wird ein durchgängig englischsprachiger Veranstaltungsstrang geboten. → Weitere Informationen
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EU-Mission "100 klimaneutrale und intelligente Städte bis 2030"
Klimaneutral bis 2030 – das ist ambitioniert für ganze Städte! Unter dem Dach des Europäischen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation (Horizont Europa) wurde mit den "EU-Missionen" 2021 ein neues Instrument ins Leben gerufen. Durch sie sollen solch ambitionierte Ziele als Antwort auf die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens in die Tat umgesetzt werden. Eine dieser fünf Missionen hat zum Ziel 100 Städte bis 2030 klimaneutral und intelligent werden zu lassen. Hierfür sollen experimentelle und innovative Ansätze erprobt werden, die es letztlich auch allen anderen europäischen Städten ermöglichen sollen, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden. Gefördert vom BMBF hat das Deutsch-Französische Institut (dfi) Funktionsweisen und Rahmenbedingungen dieser herausfordernden Mission untersucht.
Wo steht die EU-Städtemission heute?
Das dfi hat in einer vergleichenden Studie (bisher nicht veröffentlicht) untersucht, welchen Beitrag die EU-Mission für das zu erreichende Ziel bislang geleistet hat. Hierfür analysierte ein Forscherteam des dfi die Situation in ausgewählten Städten in Deutschland, Frankreich, Schweden und Österreich und untersuchte die spezifischen Rahmenbedingungen in den vier Ländern. Fazit laut dfi: Die Mission kann ein wichtiger Impulsgeber sein, die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Realisierung der Missionsziele sind im Moment aber noch nicht vollumfänglich gegeben.
Was ist der Kern der EU-Mission?
Zentraler Bestandteil der Mission sind die Klimastadtverträge. In einem Klimastadtvertrag wird der Entwicklungspfad zur Klimaneutralität für die Gesamtstadt konkretisiert, die wichtigsten Hebel für die Reduktion von Emissionen identifiziert und mit konkreten Angaben zu den benötigten Investitionsvolumina hinterlegt. Daneben leistet der Klimastadtvertrag einen wesentlichen Beitrag, um eine transformative Klimagovernance zu etablieren, die über die Stadtverwaltung hinaus alle relevanten lokalen Akteure einbindet und hinter einer gemeinsamen Strategie mit konkreten Maßnahmenpaketen vereint. Dies führte zum Teil zu deutlichen Fortschritten, zeigt aber auch, dass bei den beteiligten Städten ein erheblicher Kapazitäts- und Wissensaufbau nötig ist.
Das Beispiel Lyon – Klimastadtvertrag ist unterzeichnet und Stadt mit Mission Label ausgezeichnet
So hat etwa Lyon 2022 den Prozess "Lyon 2030" gestartet, mit dem eine breite Einbindung lokaler Akteure (Unternehmen, Vereine, Bildungsträger, Jugendorganisationen usw.) gewährleistet werden sollte. Ein Kernelement ist der gemeinsame Austausch im Rahmen der Agora "Lyon 2030". Über 60 öffentliche und private Partner haben sich 2023 in der ersten Agora zusammengefunden und einen Klimapakt sowie Kooperationsvereinbarungen entwickelt, mit der die Mitglieder individuelle Verpflichtungen eingehen und die Rahmenbedingungen für ihre Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung definieren. Im März 2024 hat Lyon das Mission Label erhalten, mit dem die EU-Kommission die Vollständigkeit und Qualität des Klimastadtvertrags bestätigt.
Was sind Lessons Learned auf dem Weg zur Klimaneutralität von Städten?
An dieser Stelle eine kleine Auswahl der Erkenntnisse:
- Um Fortschritte bei der kommunalen Klimawende zu erreichen, sind Anpassungen in den Rahmenbedingungen (z. B. Mehr-Ebenen-Governance – horizontal und vertikal, Regulierung insbesondere auf Bundesebene, breit getragene Finanzierung von allen Stakeholdern) nötig. Es gibt nationale Begleitprozesse in der Mission, die in den untersuchten Ländern unterschiedlich weit fortgeschritten sind, da sie von unterschiedlichen Vorentwicklungen profitieren.
- Während in den vier untersuchten Ländern seit Anfang der 2010er Jahre ein besonderer Fokus auf anwendungsorientierte Forschung festzustellen ist, sind neuartige Governance-Formen in Sinne einer Bündelung und Weiterentwicklung von Angeboten für Städte besonders früh in Schweden und Österreich entstanden: in Schweden mit dem strategischen Innovationsprogramm "Viable Cities" (seit 2017) und in Österreich im Rahmen der (nationalen) Mission "Klimaneutrale Stadt" (seit 2020).
- Ein Erfolgsfaktor: einen institutionalisierten Dialog zu etablieren, der horizontal die Städte miteinander vernetzt und vertikal den Austausch mit der nationalen Ebene ermöglicht, um städtische Bedarfe in Forschungsprogrammen möglichst gut abbilden zu können. Dabei rücken neben technischen Lösungen verstärkt soziale Innovationen in den Fokus, um die Stadtgesellschaft für die Transformationsprozesse mobilisieren zu können.
- Die EU-Mission zeigt, dass der auf ein konkretes Ziel hin ausgerichtete missionsorientierte Ansatz neue Anforderungen an die Interaktion von Akteuren im Mehr-Ebenen-System mit sich bringt: Finanzierungs-, Governance- und Regulierungsfragen beispielsweise können am effektivsten im Dialog identifiziert und bearbeitet werden. Im besten Fall wird so ein gemeinsamer Lernprozess gestartet, der eine Grundlage für systemische Anpassungen bildet und einen Beitrag dazu leistet, Hürden und Blockaden zu überwinden.
Fazit: Diese Prozesse erfordern Zeit sowie erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen. Vor diesem Hintergrund steht die EU-Mission mit Blick auf das ambitionierte Missionsziel 2030 vor großen Herausforderungen.
Wo erfahre ich mehr über Ergebnisse und Weiterentwicklungen?
Die Erkenntnisse aus der vergleichenden Studie werden der Öffentlichkeit in verschiedenen Dialog- und Publikationsformaten zugänglich gemacht. Zu den Zielgruppen zählen Kommunen und weitere interessierte Akteure auf Länder-, Bundes- und EU-Ebene. Jetzt noch anmelden zum nächsten Online-Event: Studienleiter Dominik Grillmayer (dfi) wird am 16. Dezember 2024 in einem Online-Seminar des deutsch-französischen Projekts TANDEM Ergebnisse präsentieren und zusammen mit Vertreterinnen der Städte Aachen und Dijon über die Städtemission diskutieren. Machen Sie sich gerne ein eigenes Bild und reden Sie mit!
Welche deutschen Städte nehmen an der EU-Städtemission teil?
Aachen, Heidelberg, Mannheim und Münster, haben bereits das Mission Label für Klimastadtverträge (Climate City Contracts - CCC) erhalten.
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Impressum
Ziel des Förderschwerpunkts "Sozial-ökologische Forschung" (SÖF) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist die Entwicklung von Strategien zur Lösung konkreter gesellschaftlicher Nachhaltigkeitsprobleme. Der Förderschwerpunkt ist Teil der BMBF-Strategie "Forschung für Nachhaltige Entwicklung" (FONA). Der DLR Projektträger (DLR-PT), Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, betreut den Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung im Auftrag des BMBF.
Herausgeber
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
DLR Projektträger | Umwelt und Nachhaltigkeit
Anschrift
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