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Frau mit einer Lupe in der Hand

Geschlechteraspekte im Blick

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Exzellente Forschung braucht eine geschlechterdifferenzierte Betrachtung. Die Förderrichtlinie Geschlechteraspekte im Blick  beschäftigt sich mit Fragen nach der systematischen Integration der Geschlechterdimension in die wissenschaftliche Arbeit. Bei der Umsetzung steht dem BMBF der DLR Projektträger (DLR-PT) zur Seite.

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05.08.2021 — Forschung, die nur ein Geschlecht berücksichtigt, kann zu unvollständigen Ergebnissen führen. Um dies zu verhindern, müssen dort, wo es relevant ist, Geschlechteraspekte in den Forschungsprozess einbezogen werden. Die medizinischen Untersuchungen im Kontext der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass eine geschlechtssensible Vorgehensweise bei Diagnose und Prävention zu präziseren Erkenntnissen führt. Auch die genderorientierte Klimaforschung gibt Aufschluss darüber, dass die Geschlechter unterschiedlich von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Städte und Infrastrukturen können sicherer und mobilitätsausgewogener werden, wenn sich die Planungen an den Lebensverhältnissen aller Menschen orientieren. Um vorurteilsbezogene Verzerrungen zu vermeiden, sollten Bild- und Spracherkennungstechnologien, die auf selbstlernenden Algorithmen basieren, so programmiert sein, dass Voreingenommenheit (Bias) und Lücken in Datensätzen und Systemen ausfindig gemacht werden.

Diese Beispiele zeigen, dass die Berücksichtigung von Geschlechteraspekten im Forschungsprozess lebensrelevant ist. Daher heißt es in der Förderrichtlinie des BMBF: „Wissenschaft und Forschung [sind] gefordert, ihre Arbeit auf die Bedarfe aller Menschen auszurichten und in den Blick zu nehmen, dass die Ergebnisse unterschiedliche Konsequenzen für die verschiedenen Geschlechter haben können.“ Nur durch differenzierte Analysen können adäquate Anpassungsstrategien für gegenwärtige und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen gefunden werden.

Mit der Förderrichtlinie Geschlechteraspekte im Blick werden in den nächsten Jahren innovative Strukturprojekte mit Modellcharakter unterstützt, die dazu beitragen, Geschlechteraspekte in die Forschung zu integrieren. Das bedeutet, dass die Frage, inwiefern die Berücksichtigung von Geschlechteraspekten für Forschungsfragen, -methoden und -inhalte relevant ist, systematisch und dauerhaft in den Forschungsprozess integriert und strukturell verankert wird. Hochschulen, außerhochschulische Forschungseinrichtungen und forschende kleine und mittlere Unternehmen sollen unterstützt werden, Strukturaufbaukonzepte zu entwickeln und umzusetzen sowie ihre nachhaltigen, strukturellen Maßnahmen in der (Fach-)Öffentlichkeit bekannt zu machen.

DLR-PT setzt die Förderung innovativer Strukturprojekte um

Der DLR-PT betreut die Umsetzung der Förderrichtlinie im Auftrag des BMBF: Die Förderung erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase werden die Strukturaufbaukonzepte ausgearbeitet. Im Anschluss werden Projekte mit besonders aussichtsreichen Konzepten ausgewählt. Diese erhalten in der zweiten Phase bis zu fünf Jahre eine Förderung für die Umsetzung ihrer Konzepte. Für Projekte der Konzeptphase stehen pro Projekt bis zu 50.000 Euro und für Projekte der Umsetzungsphase jeweils bis zu 850.000 Euro zur Verfügung.

Die Expertinnen und Experten im DLR Projektträger haben langjährige Erfahrung in den Themenfeldern Chancengleichheit und Genderforschung. So können sie die zu fördernden Vorhaben fachlich und administrativ begleiten. Der DLR-PT organisiert Fachgespräche mit dem BMBF sowie Informationsveranstaltungen für Förderinteressierte, berät antragstellende Einrichtungen und betreut die Zuwendungsempfänger in allen Phasen der Projektförderung. „Unsere fundierten Kenntnisse auf dem Gebiet der Geschlechterforschung sowie unsere langjährigen Erfahrungen mit gleichstellungs- und forschungspolitischen Maßnahmen zur Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit bilden die Grundlage für unsere themen- und maßnahmenspezifische Beratungs- und Unterstützungstätigkeit bei der Antragstellung, während der Förderphase und bei der Verarbeitung der Ergebnisse“, sagt Dr. Evelyn Hayn, wissenschaftliche Referentin der Abteilung Chancengleichheit, Geschlechterforschung, Vielfalt beim DLR-PT. „Mit der Betreuung der Förderrichtlinie tragen wir dazu bei, dass sich exzellente Wissenschaft und Forschung und ggf. darauf aufbauende innovative Produkte und Dienstleistungen am Nutzen für alle Menschen orientiert.“

Seit vielen Jahren ist der DLR-PT im Auftrag des BMBF für die Umsetzung von Projekten zu Chancengleichheit und gendergerechten Themen verantwortlich. So unterstützt der DLR-PT seit 2008 Bund bei der Umsetzung des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder. Auch der vom BMBF initiierte Nationale Pakt für Frauen in den MINT-Berufen wurde seit 2008 vom DLR-PT begleitet. Er verfolgt das Ziel, mehr Mädchen und junge Frauen für den MINT-Bereich zu begeistern und zu gewinnen. Von 2016 bis 2021 wurden und werden in der Förderrichtlinie Erfolg mit MINT insgesamt 55 Projekte durch den DLR-PT betreut. Im letzten Jahr startete mit der Förderrichtlinie Innovative Frauen im Fokus eine Initiative des BMBF, die darauf abzielt, die wissenschaftlichen Leistungen und innovativen Ideen von Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen.

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