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Im Gras liegt die Erde als zerbrechliche Glaskugel

Forschende in Deutschland entwickeln neuartiges System zur Klimavorhersage

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Hitzesommer, Dürre oder stürmischer Winter? Das neue Vorhersagesystem bietet vor allem Wirtschaft und Gesellschaft die Möglichkeit, sich besser an jährliche Schwankungen anzupassen. Der DLR Projektträger hat die dazugehörige Fördermaßnahme im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung begleitet.

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02.04.2020 — Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat in den vergangenen acht Jahren die Forschung zur mittelfristigen Klimavorhersage mit rund 35 Millionen Euro gefördert. Mit dem Förderprogramm MiKlip (Mittelfristige Klimaprognosen) wurde ein Modellsystem entwickelt, das nun in der Lage ist, das Klima bezüglich seiner Mittelwerte auf einer Zeitskala von bis zu zehn Jahren vorherzusagen. Dabei werden sowohl die vom Menschen gemachten Klimaänderungen, als auch die natürlichen Variationen des Klimas berücksichtigt. Jetzt kann das von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelte System beim Deutschen Wetterdienst (DWD) im Routinebetrieb Prognosen für die Statistik des Klimas der kommenden ein bis zehn Jahre liefern.

Projektträger für das Referat „Globaler Wandel; Klimaforschung“ des BMBF, in dem die Fördermaßnahme MiKlip angesiedelt ist, ist der DLR-PT. Er hat die Begleitung der Fördermaßnahme MiKlip mit allen typischen Aufgaben wie Konzeption, Organisation der externen Begutachtung der 60 eingereichten Ideenskizzen sowie der Ergebnisbewertung durchgeführt.

Das Klima wird nicht gleichförmig durch den menschengemachten Wandel einfach immer wärmer. Natürliche Schwankungen sorgen für unterschiedlich ausgeprägte Jahre. So haben sich in Deutschland schon immer kalte, schneereiche Winter mit feucht-milden Wintern abgewechselt. Das Ziel der neuen Klimavorhersagen ist es, diese Schwankungen des jährlichen Klimas vor dem Hintergrund der rasch voranschreitenden Klimaerwärmung genauer vorherzusagen.

Dazu musste ein System entwickelt werden, das wie eine Wettervorhersage mit dem jeweils aktuell beobachteten Zustand der Atmosphäre seine Vorhersagen startet. Die Besonderheit liegt darin, dass nicht nur das aktuelle Wetter – also der Zustand der Atmosphäre – sondern auch das aktuelle Klima beobachtet werden muss. Und: Zum Klimasystem gehören insbesondere neben der Atmosphäre auch der Ozean sowie die arktischen und kontinentalen Eismassen. Eine der großen Herausforderungen der Forschung lag im richtigen Erfassen des aktuellen Zustandes des vollständigen Klimasystems und dessen Integration in ein globales Erdsystemmodell.

An der Entwicklung haben sich Forschungseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz Gemeinschaft, von Hochschulen sowie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie als auch der Deutsche Wetterdienst beteiligt.

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